Gastroösophagealer Reflux - Barrett-Ösophagus
Definition
Gemäß dem Montrealer Abkommen ist gastroösophagealer Reflux gekennzeichnet durch
Symptome und/oder strukturelle Veränderungen in der Speiseröhre durch Reflux
Mageninhalt in die Speiseröhre und sind mit einer Verschlechterung der Lebensqualität der Patienten verbunden.
Pathogenese
Die Ursache des Refluxes ist multifaktoriell, d.h. es sind meist mehrere Faktoren an der Schwächung der Refluxbarriere beteiligt.
Am wichtigsten ist die spontane Entspannung des unteren Ösophagussphinkters. Andere beitragende Faktoren sind Septumhernie, eingeschränkte Motilität der Speiseröhre, Fettleibigkeit, erhöhter intraabdominaler Druck, gestörte Magenentleerung usw.
Der ganze Prozess ist komplex und zwischen dem Ausmaß des Refluxes einerseits und der Intensität der Symptome andererseits besteht kein Zusammenhang.
Es ist erwähnenswert, dass 10 % der Patienten mit Reflux eine metaplastische, säureresistente Schleimhaut in der unteren Speiseröhre (Barrett-Ösophagus) bilden und haben ein potenziell erhöhtes Risiko, an Malignität (Adenokarzinom) zu erkranken.
Diagnose
Die wichtigste diagnostische Maßnahme ist die Erhebung einer ausführlichen Anamnese.
Darüber hinaus spielt die Gastroskopie eine wichtige Rolle, die Läsionen wie eine Refluxösophagitis inklusive deren Komplikationen (Stenose, Ulkus, Blutung) aufdecken kann. Bemerkenswert ist jedoch, dass in etwa 60 % der Fälle keine Schleimhautläsionen vorliegen (der sogenannte nicht-korrosive Reflux, NERD).
Auch bei der Diagnose des Barrett-Ösophagus ist die Gastroskopie sehr wichtig, da diese nur endoskopisch (mit Biopsien) erfolgen kann. Um seine neoplastischen Veränderungen bei Patienten mit Barrett-Ösophagus zu erkennen, werden spezielle Chromoendoskopie- und Vergrößerungsendoskopietechniken verwendet, die uns wertvolle Informationen liefern.
Zu den funktionsdiagnostischen Tests gehört auch die Impedanz-Ph-Messung, die insbesondere bei therapieresistenten Patienten die Unterscheidung zwischen saurem und nicht-saurem Reflux erlaubt.
Behandlung
Nach internationalen Leitlinien ist die Behandlung mit Protonenpumpenhemmern (PPI) die Therapie der Wahl bei Patienten mit Refluxkrankheit. So kommt es je nach Schwere der Ösophagitis in 80-95% der Fälle innerhalb von etwa sechs bis acht Wochen zu einer Heilung.
Zur Langzeitprophylaxe gegen Rückfälle stellen PPI die vorherrschende Behandlungsform dar, jedoch in reduzierter Dosierung. Bei Patienten mit extraösophagealen Manifestationen wie Husten, Räuspern, Laryngitis ist die Wirksamkeit von PPI Gegenstand moderner Studien.
Die chirurgische Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit ist für einen kleinen Teil der Bevölkerung wirksam. Bei Operationen, die derzeit ausschließlich laparoskopisch durchgeführt werden, wird die Funktionsfähigkeit des unteren Ösophagussphinkters (teilweise oder vollständig) durch Wölbung wiederhergestellt.
Neuere chirurgische Eingriffe wie die Elektrostimulation oder die Platzierung eines Magnetrings um den unteren Ösophagussphinkter sollen in Langzeitstudien evaluiert werden.